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Stethoskop
Diagnose von Pseudokrupp
Zur Diagnose von Pseudokrupp bei Kindern ist insbesondere die Mithilfe der Eltern beim Arzt-Patientengespräch entscheidend
Pseudokrupp

Diagnose von Pseudokrupp

Zusammenfassung:

  • Pseudokrupp tritt überwiegend nachts auf. 
  • Zumeist geht eine Erkältungskrankheit einem Pseudokrupp-Anfall voraus. 
  • Für die Diagnose und einer geeigneten Behandlung sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.
  • Bei 85 Prozent der Betroffenen liegt eine leichte Form von Pseudokrupp vor. 

Pseudokrupp ist eine typische Kinderkrankheit, deren Symptome überwiegend nachts auftreten. Die meisten Eltern sind bei einem ersten Pseudokrupp-Anfall ihres Kindes stark beunruhigt, weil insbesondere der bellend trockene Husten besorgniserregend klingt. Pseudokrupp tritt so gut wie nie ohne vorherige Erkältungssymptome auf.

Für die Diagnose von Pseudokrupp sollte der Kinderarzt aufgesucht werden. In vielen Fällen von Pseudokrupp waren die Eltern mit ihrem Kind bereits vor dem ersten Anfall aufgrund einer Erkältung beim Kinderarzt. Möglicherweise hat der Arzt bereits zu diesem Zeitpunkt darauf hingewiesen, dass der Krupphusten ein begleitendes Symptom eines Infekts sein kann. Andernfalls sollten die Eltern die Symptome ihres Kindes genau erklären.

Arzt-Patientengespräch (Anamnese)

Das Arzt-Patientengespräch erfolgt zur Diagnose von Pseudokrupp in der Regel zwischen den Eltern des Kindes und dem Kinderarzt. Die Beobachtungen der Eltern spielen im Falle der Pseudokrupp-Diagnose entsprechend eine bedeutende Rolle.

Der behandelnde Kinderarzt wird diesbezüglich Fragen zur Krankengeschichte des Kindes stellen. Wichtigste Hinweise für einen Pseudokrupp sind dabei, ob der Husten trocken und bellend klingt, ob der Husten überwiegend nachts auftritt und ob beim Einatmen pfeifende Geräusche wahrgenommen werden konnten. Weiterhin können Fragen zu Allergien des Kindes und auch zu rauchenden Personen im Umfeld des Kindes Hinweise zum Auslöser des Krupphustens geben.

Körperliche Untersuchung bei Verdacht auf Pseudokrupp

Wenn es bei einem nächtlichen Pseudokrupp-Anfall zu starker Atemnot des Kindes gekommen ist, wird der Kinderarzt zur weiterführenden Diagnose eine körperliche Untersuchung durchführen. Um eine Entzündung des Kehldeckels auszuschließen, erfolgt zunächst meist eine Hals- und Rachenuntersuchung. Das Abhorchen der Lunge kann Hinweise auf eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung geben.

Anhand der Anamnese und dem Abhorchen des Brustkorbs mit dem Stethoskop kann der Arzt gemäß des Westley-Scores die Leitsymptome von Pseudokrupp punktemäßig bewerten. Die fünf Bewertungskriterien sind dabei Geräusche beim Einatmen (Stridor), Einziehungen am Brustkorb, Ventilation, Verfärbung der Haut und Bewusstsein des Kindes während des Anfalls. Bei 85 Prozent der Betroffenen liegt eine leichte Form von Pseudokrupp vor, die sich in der Regel gut behandeln lässt.

Weiterführende Untersuchungen zur Diagnose von Pseudokrupp

Ergibt die Bewertung durch den Westley-Score einen Schweregrad über I, können weitere Untersuchungen erforderlich werden. Eine Bestimmung der Blutwerte gibt dabei Aufschluss über bestimmte Entzündungswerte im Körper. Beispielsweise zeigt sich eine bakterielle Infektion anhand spezifischer Blutwerte, wie z. B. einer erhöhten Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten).

Typische Symptome von Pseudokrupp können in sehr seltenen Fällen durch eine schwerwiegendere Erkrankung ausgelöst werden. Deshalb wird manchmal eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs durchgeführt, um mögliche andere Vorerkrankungen auszuschließen. Teilweise wird der Kinderarzt diesbezüglich eine Überweisung zu einem HNO-Arzt ausstellen. Dieser hat die Möglichkeit, mittels eines Kehlkopfspiegels zusätzlich die Stimmlippen zu untersuchen. In besonders schweren Fällen von Pseudokrupp kann eine Einweisung in ein Krankenhaus notwendig sein.

Sabrina Mandel