Einem Pseudokrupp-Anfall geht meist eine Erkältungskrankheit mit Husten, Schnupfen und Fieber voraus. Die Infektion verursacht ein Anschwellen der Schleimhäute, was das Atmen nach und nach erschwert. Das typische Anzeichen für Pseudokrupp ist dann ein trockener, bellender Husten, der als Krupphusten bezeichnet wird. Hinzu kommen Heiserkeit und ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen, der sogenannte inspiratorische Stridor, je nach Ausmaß kann es zu Atemnot kommen.
Ein Pseudokrupp-Anfall tritt meist nachts auf. Besonders bei Babys und sehr kleinen Kindern können die auftretenden Hustenanfälle zu Panik führen, die im schlimmsten Fall eine akute Atemnot auslösen. Meist verschafft das beruhigende Einwirken der Eltern in Verbindung mit frischer Luftzufuhr Linderung.
Folgende Anzeichen können auf eine fortbestehende, schwere Atemnot hinweisen:
Treten diese Symptome auf und bleiben trotz beruhigender Maßnahmen bestehen, sollte unverzüglich der Notarzt gerufen werden. Auch bei häufigen nächtlichen Pseudokrupp-Anfällen, die sich nach kurzer Zeit regulieren, sollte mit dem behandelnden Kinderarzt Rücksprache gehalten werden.
Kinderärzte erkennen das klassische Geräusch vom Krupphusten meist sofort. Um eine geeignete Behandlung vorzunehmen, genügt allerdings die bloße Diagnose Pseudokrupp in der Regel nicht. Deshalb wird das Ausmaß von Pseudokrupp nach verschiedenen Schweregraden unterschieden. Eine Klassifizierung erfolgt in der Regel anhand des Westley-Scores, bei dem fünf für Pseudokrupp typische Symptome punktemäßig bewertet werden:
1. Stridor – zischend, pfeifendes Geräusch beim Einatmen
2. Einziehung – sichtbares Einziehen der Zwischenrippenhaut
3. Ventilation – Gasaustausch in den Lungenbläschen
4. Zyanose – bläuliche Verfärbung der Lippen und der Haut
5. Bewusstsein
Aus der punktemäßigen Bewertung des Zustands des Patienten ergibt sich eine Summe, die über die Einteilung des Schweregrades von Pseudokrupp entscheidet. Bei etwa 85 Prozent der Patienten liegt eine milde Form vor, nur etwa ein Prozent der Betroffenen leidet unter einem schweren Pseudokrupp.
Schweregrad I: Milder Pseudokrupp
Schweregrad II: Moderater Pseudokrupp
Schweregrad III: Schwerer Pseudokrupp
Schweregrad IV: Bevorstehende respiratorische Ineffizienz
Sabrina Mandel